Traumdeutung

Traumsymbole nach Alphabet
Traumdeutung

Im Traum lernen wir - wir lernen uns an die Veränderungen der Umwelt anzupassen. Vielleicht ist es Ihnen auch schon aufgefallen. Sie behalten das was Sie abends gelernt haben besser im Gedächtnis, als wenn Sie es morgens lernen. Im Traum wird das Gelernte fixiert.

Die Traumdeutung gibt es nicht erst seit einigen Jahren. Bereits in der Antike wurde Träumen eine positive oder negative Bedeutung zugeschrieben. Träume sollten den Menschen eine Nachricht übermitteln oder sie in Versuchung führen.

Das Träumen stellte die Wissenschaft schon seit jeher vor ein Rätsel. Einerseits existiert eine klare Trennung zwischen Wirklichkeit und Traum. Andererseits ist er von der Wirklichkeit des Träumers nicht zu trennen.

Sigmund Freud und Carl Gustav Jung haben die Traumdeutung Anfang des 20. Jahrhunderts revolutioniert und die Traumdeutung, so wie wir sie kennen, etabliert.

Sigmund Freud

Sigmund Freud (1856 - 1939) war ein österreichischer Neurologe und Tiefenpsychologe. Zudem war er Mitbegründer der modernen Traumdeutung.

Für Freud war ein Traum ein Ausdruck des Unterbewusstseins. Jeder Mensch verfügt über einen sogenannten Verdrängungsmechanismus, der psychische Inhalte daran hindert, ins Bewusstsein zu gelangen. Die verdrängten Inhalte können in abgewandelter Form durch einen Traum ins Bewusstsein gelangen.

Freud stellt die These auf, wonach ein Traum nicht nur die Verarbeitung des vergangenen Tages darstellt. Vielmehr handelt es sich um die Darstellung unterbewusster Bedürfnisse, verbunden mit den Eindrücken der letzten Tage, der Erinnerungen aus dem Langzeitgedächtnis und bewussten Entscheidungen. Wobei unterbewusste Bedürfnisse mit den grundlegenden triebhaften Verlangen nach Fortpflanzung oder Nahrung gleichzusetzen sind.

Freud prägte die Begriffe der drei Instanzen der Psyche:

  • Das ES ist der unbewusste und triebhafte Teil eines Menschen. Dazu zählen in erster Linie sexuelle Triebe, aber auch aggressive Tendenzen.
  • Das ÜBER-ICH ist eine moralische Instanz und wird mit dem Gewissen gleichgesetzt.
  • Das ICH oder EGO entspricht dem Selbstbewusstsein.

Alle drei Instanzen sind miteinander verbunden und wirken harmonisch zusammen. Die Erziehung in Kindheitstagen verursacht eine Störung der Verbindung der drei Instanzen. Ein Traum versucht die im Unterbewusstsein verankerten Instanzen wieder miteinander zu verknüpfen und sie dem Menschen (wieder) bewusst zu machen.

Für Sigmund Freud hat die Libido, also der Geschlechtstrieb, die sich in der Kindheit durch Verhaltensmuster und Erziehungsmaßnahmen entwickelt und ausprägt, eine herausragende Bedeutung. Dadurch bekommt jeder Traum eine erotische bzw. sexuelle Note.

Zitate von Sigmund Freud:

„Das sexuelle Verhalten eines Menschen ist oft vorbildlich für seine ganze sonstige Reaktionsweise in der Welt.“

„Das Schlechte an den Minderwertigkeitskomplexen ist, dass die falschen Leute sie haben.“

„Das Unbewusste ist viel moralischer, als das Bewusste es wahrhaben will.“

Traumdeutung nach Carl Gustav Jung

Carl Gustav Jung (1875 - 1961) war ein Schweizer Psychiater. Die Traumdeutung war für ihn die Basis der Psychoanalyse und der von ihm begründeten Analytischen Psychologie.

Für Jung war ein Traum die Abbildung der inneren Wirklichkeit eines Menschen und ein Ausdruck des Unterbewusstseins. Anders als Freud setzt Jung nicht die Sexualität in den Vordergrund der Betrachtung. Vielmehr möchte er allen Lebensaspekten und Bedürfnissen gerecht werden. Er betont, dass die Traumdeutung individuell erfolgen muss und der persönliche Kontext des Menschen mit einbezogen werden soll. Eine grundsätzliche Verallgemeinerung von Traumsymbolen ist nicht möglich. Ein und derselbe Traum kann bei unterschiedlichen Personen verschiedene Bedeutungen haben.

C.G. Jung unterscheidet zwischen unbedeutenden und bedeutenden Träumen. Bei einem unbedeutenden Traum wird das Alltagsgeschehen des Vortages aufgearbeitet. Bedeutender waren für ihn die unbedeutenden Träume, die er in wiederholende, archetypische, präkognitive und kompensatorische untergliederte.

Wiederholende Träume betreffen Schwierigkeiten und Probleme, die auf der Vergangenheit des Einzelnen beruhen und die das Unterbewusstsein zu lösen versucht. Er glaubte, dass in den aufgezeigten Problemen auch die Lösung enthalten ist.

Archetypische Träume haben nicht unmittelbar mit dem Individuum zu tun. Laut Jung gab es ein sogenanntes „Kollektives Unterbewusstsein“, das sich ähnlich wie die DNA der Menschen von Generation zu Generation weitervererbt. Sehr einfach ausgedrückt seien alle Menschen genetisch gleich, wenn genetische Mutationen außer Acht gelassen werden. So verhält es sich auch mit dem „Kollektiven Bewusstsein“. Bei einem archetypischen Traum tritt ein umfassender Teil des Unterbewusstseins der ganzen Menschen (und deren Geschichte) in Erscheinung.

Bei präkognitiven Träumen sieht die Person Ereignisse, die zu einem späteren Zeitpunkt tatsächlich Wirklichkeit werden. Wissenschaftlich konnte Jung sie nicht untermauern. Trotzdem war er der Meinung, dass sie den Träumer zur Umkehr bewegen sollten. Offensichtlich hat dieser in seinem Leben den falschen Weg gewählt, den er jetzt revidieren sollte, um in Zukunft ernsthafte Schwierigkeiten zu vermeiden.

Bei einem kompensatorischen Traum reagiert das Unterbewusstsein auf eine zu einseitige Lebensführung. Typisch dafür ist eine Art Gegenrealität, die unterschiedlich stark von der Wirklichkeit abweicht. Je nachdem wie stark das Unterbewusstsein die Einseitigkeit aufzeigen möchte, desto extremer fällt die Gegenrealität aus.

Zitate von C. G. Jung:

„Wenn man vom Guten oder Bösen spricht, so ist es von dem was ein Mensch gut oder böse nennt.“

„Alles was uns an anderen mißfällt, kann uns zu besserer Selbsterkenntnis führen.“

„Das Unterbewusste ist gewissermaßen der Mutterboden, aus dem Bewusstsein wächst.“

Psychotherapie und Traumdeutung

Im Rahmen der Analytischen Psychologie findet die Arbeit mit Traumsymbolen ebenfalls ihre Anwendung. Ein Psychiater oder Psychotherapeut aus München, Nürnberg, Berlin oder einer anderen Stadt mit einer speziellen Zusatzausbildung wendet C.G. Jungs umfassenden Therapieansatz bei seinen Patienten an.

In dieser Psychotherapie sollen unbewusste Anteile des Individuums aufgespürt, anerkannt und integriert werden. Dazu werden Symbole und Bilder aus Träumen, Phantasien oder anderen kreativen Bereichen herangezogen. Ziel ist die bestmögliche Weiterentwicklung und Reifung des Menschen und die Erschließung seines Potentials.

Traumsymbole erkennen und deuten

Im Traum lernen wir - wir lernen uns an die Veränderungen der Umwelt anzupassen. Vielleicht ist es Ihnen auch schon aufgefallen. Sie behalten das was Sie abends gelernt haben besser im Gedächtnis, als wenn Sie es morgens lernen. Im Traum wird das Gelernte fixiert.

Außerdem kann ein Traum eine Quelle der Inspiration sein. Er kann Ihnen das Material zu einer guten Geschichte liefern. Ein künstlerisch begabter Träumer kann ein Traumbild malen. Wichtig zu betrachten ist, in welcher Art und Weiser der Traum von der erwarteten Wirklichkeit abweicht. Wenn Sie sich bewusst machen, was im Traum anders ist im Vergleich zu Ihrer gewohnten Sicht, kann das Ihr Denken flüssiger machen und Ihre Kreativität steigern.

Wenn Sie Ihre Träume schnell wieder vergessen, sollten Sie sich ein Traum-Tagebuch anlegen. Dieses Buch muss neben dem Bett liegen. Direkt nach dem Aufwachen schreiben Sie alle Details, an die er sich noch erinnern, auf. Dazu zählen Menschen, Tiere, Gegenstände aber auch Emotionen und Gerüche.

Inzwischen gibt es viele Bücher oder Webseiten zum Thema Traumdeutung, die die Traumsymbole entsprechend umfangreich beleuchten. Vielen Menschen helfen diese Texte bei der Entschlüsselung Ihrer Lebenssituation. Manche Träume machen auf den ersten Blick einen furchteinflößenden Eindruck. Sobald sie entschlüsselt wurden, zeigen sie aktuelle Situationen oder Herausforderungen auf und ermöglichen so neue Richtungen einzuschlagen.

Den Traum deuten

Im Traum werden Ihnen sowohl Ihre eigenen Verhaltensmuster aufgezeigt, als auch diejenigen, die Ihnen bisher wesensfremd waren. Wenn Sie sich selbst erkennen und weiterentwickeln möchten, sollten Sie die Verhaltensweisen der verschiedenen Traumpersonen analysieren. Häufig werden Sie erkennen, dass Ihnen Ihr Unterbewusstsein ein neues Verhalten vorschlägt, das Ihnen bisher fremd war, aber sehr nützlich sein kann.

Viele erfolgreiche Forscher wie z.B. Albert Einstein (Relativitätstheorie) waren sich der Bedeutung der Träume bewusst und kamen dadurch zu einer unkonventionellen Sicht der Welt.

Zudem hilft Ihnen ein Traum Ihre Probleme zu lösen. Das Unterbewusstsein arbeitet in der Nacht Themen auf, die Sie Tagsüber belasten. Oftmals sind Sie sich darüber gar nicht im klaren, da Sie Ihre Umwelt aus Ihrer eingeschränkten Perspektive betrachten. Im Traum wird das angesehen, was Sie tagsüber nicht sehen möchten. Er zeigt Ihnen eine neue Sichtweise zu Ihnen selbst und Ihrer Umwelt auf, die Sie normalerweise nicht einnehmen. Durch den veränderten Blickwinkel ist es möglich, problembehaftete Situationen konstruktiver anzugehen.